Nationalpark-Haus Juist
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Wow!
Mittendrin statt nur dabei!
Die autofreie Nordseeinsel Juist liegt mittendrin im Faszinierenden Weltnaturerbe und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Beeindruckende Zahlen im Wattenmeer
Der Juister Nationalpark fasziniert!
Wusstest du schon, dass …
- bis zu 100 Wattwürmer
- bis zu 2.000 Herzmuscheln
- bis zu 4.000 Schlickkrebse
- bis zu 100.000 Wattschnecken
- bis zu 2.500.000 Sandlückentiere
… auf einem m² Boden im Wattenmeer leben?
Krass, oder?
Biodiversität im Juister Wattenmeer
Großes Wort, noch größere Bedeutung für Flora und Fauna
Seit 2009 ist das Wattenmeer UNESCO-Weltnaturerbe und gehört damit in die gleiche Riege wie bspw. das Great Barrier Reef: Ein Ort, der unter allen Umständen geschützt werden muss. Etwa 500 km lang erstreckt sich das Wattenmeer von den Niederlanden bis an die dänische Grenze und Juist findest du so ziemlich mitten drin! Und noch mehr: Das Gebiet ist ca. 10.000 km² groß: Das muss man sich erstmal vorstellen. Zur Hilfe: Das Wattenmeer ist mehr als 1 Million Fußballfelder groß. Riesig also!
Das Wattenmeer ist nicht nur zauberhaft schön, sondern bietet auch für Tiere und Pflanzen einen einzigartigen Lebensraum. „Spezialisierte“ Tierarten haben hier ihr Zuhause auf Dauer oder auf Zeit gefunden – wie z.B. die Zugvögel, die hier vor ihrer Reise in wärmere Gefilde rasten.
Obwohl das Wattenmeer nur ca. 0,03% der Gesamtfläche Deutschlands ausmacht, finden sich etwa ein Viertel der im Land vorkommenden Pflanzen und etwa ein Fünftel der vorkommenden Tiere hier.
2016 wurden auf Juist ganz 295 Pflanzenarten gezählt – sie hören unter anderem auf so schöne Namen wie Waldhyazinthe oder Knabenkräuter. Auch 71 Vogelarten und 54 Schmetterlingsarten fanden die Forscher vor.
Die Small Five auf Juist
Die nicht mehr ganz so heimlichen Stars des Wattenmeers
Anpassungsfähig und wahre Überlebenskünstler: Die fünf kleinen Tierchen stehen stellvertretend für den Lebensraum Wattenmeer. Kennst du sie alle?
- Der Wattwurm und seine „Spaghettihäufchen“: Der Wattwurm filtert die Nährstoffe aus dem Sand heraus und scheidet alles andere dann als kleine Häufchen wieder aus.
- Die Herzmuschel wird auch liebevoll das „Klärwerk“ des Wattenmeeres genannt, denn die filtert das Meerwasser und zieht die Nährstoffe heraus. Mithilfe ihres Grabfußes kann sich die Schnecke geschwind im Sandboden eingraben.
- Wer steht bitte mehr für die Nordsee, als eine Krabbe? Die Strandkrabbe kommt häufig im Watt vor und ist so viel mehr, als nur eine wichtige Beutequelle.
- Kleine Wunder: Die Wattschnecken sind unglaublich häufig im Wattenmeer anzutreffen. Sie tragen nicht nur zur Schlickwattbildung bei, sondern sind die vielleicht schnellsten Schnecken, wenn sie sich von den Wellen Anschub geben lassen.
- Nordseegarnelen werden bis zu 9,5 cm lang – also länger als das, was du auf deinem Fischbrötchen findest. Die Garnelen sind rundlich geformt und haben lange Antennen.
Und trotzdem – auch wenn das Wattenmeer so viele unglaublich schöne Anblicke, schützenswerte Arten und bezaubernde Pflanzen zu bieten hat, ist dieser (Er)Lebensraum Wattenmeer bedroht. Klimawandel, Überfischung, Tourismus und viele andere Krisen machen dem Wattenmeer zu schaffen. Die Inselgemeinde Juist als offizieller Partner des Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer versucht alles, um ihre Gäste zu informieren und zu sensibilisieren – und da kommst du ins Boot!
Weltnaturerbe? Nationalpark?
Da kann man schon mal durcheinander kommen, absolut! Juist ist ein ganz besonders schönes Fleckchen Erde und das zeigen auch die offiziellen Beschreibungen des Wattenmeers. Mal sagen wir "Weltnaturerbe Wattenmeer" und mal "Nationalpark Wattenmeer" ... Aber was stimmt denn nun?
Nun ja, wir haben mal die Experten befragt, unseren Nationalpark-Ranger Markus Großewinkelmann und den Leiter des Nationalpark-Hauses auf Juist, Jens Heyken. Folgende Informationen teilen wir gerne mit euch (ein bisschen Angeber-Wissen für die Daheimgebliebenen):
- Nationalpark: Ein Nationalpark ist ein großes Schutzgebiet, das durch gewisse Schutzmaßnahmen vor uns Menschen und unseren Eingriffen sowie Umweltverschmutzung geschützt wird und somit für nachfolgende Generationen erhalten werden soll. Das Wattenmeer ist als Lebensraum für Tiere und Pflanzen so einzigartig und so wichtig, dass zum Beispiel die Schnellfähren nicht super schnell dort fahren dürfen oder du in gewissen Zonen nicht einfach überall langlaufen darfst. Seit 1986 ist das Wattenmeer in Niedersachsen an der Nordseeküste als Nationalpark geschützt.
- Weltnaturerbe: Das Niedersächsische Wattenmeer ist aber nicht "nur" ein Nationalpark, sondern auch als international anerkanntes UNESCO-Weltnaturerbe ein ganz herausragendes Stück Natur (Unesco: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization). Also ist das Wattenmeer ein Lebensraum, der zeigt, wie sich das Leben auf der Erde entwickelt, und wie Tiere und Pflanzen sich an die Gegebenheiten des Wattenmeers anpassen. Darüber hinaus ist das Wattenmeer auch einfach unglaublich schön!
- Biosphärenreservat: Das ist ein von der UNESCO unter Schutz gestelltes Gebiet, das für die hier vorkommende Lebensgemeinschaft von Tieren und Pflanzen repräsentativ ist und / oder eine natürliche Besonderheit aufweist - was das Wattenmeer definitiv tut!
Deine und unsere Verantwortung
Liebe deine Trauminsel
Juist liegt mitten im Wattenmeer. Mit so einer Lage geht Verständnis für die Natur einher. Wir Juister und Juisterinnen schützen unsere Heimat so gut wir können und wir bitten auch dich, uns zu helfen. Das Wattenmeer zu erhalten – das ist unser großes Anliegen, damit deine Kinder diese atemberaubende Landschaft ebenfalls noch lange genießen können.
Viele Wege und Führungen machen das Wattenmeer für dich erlebbar, erlauben es dir, dieses Naturschauspiel respektvoll zu genießen: Bitte verlasse die eingezeichneten Wege nicht und gehe nicht alleine ins Wattenmeer. Nimm an einer Führung teil und lass dich in die Geheimnisse des Wattenmeeres einweisen. Wandere über die Wege auf der Insel und lerne von den Schautafeln.
Schutzzonen im Wattenmeer
Natur erleben und respektieren
Auf Juist findest du viele Schautafeln mit eingezeichneten Schutzzonen. Bitte respektiere diese entsprechend und halte dich an die geltenden Regeln. Nur so können Mensch, Tier und Natur koexistieren.
Folgende Schutzzonen erwarten dich auf Juist:
- Die Ruhezone umfasst den empfindlichsten Teil des Nationalparks. Hier gelten die strengsten Schutzbestimmungen für Tiere und Pflanzen. Diese Gebiete dürfen ganzjährig nur auf zugelassenen Wegen betreten werden. z. B. ist der Kalfamer während der Brut- und Aufzuchtzeiten der Vögel vom 1. April bis 31. Juli nicht zu betreten.
- Die Zwischenzone erlaubt das Betreten nur zu bestimmten Zeiten unter Einhaltung verschiedener Regeln.
- Die Erholungszone dient dem Kur- und Tourismusbetrieb. Auch hier gilt es, sich respektvoll und achtsam zu verhalten und z.B. nur offizielle Wege zu nutzen.
Weiterführende Informationen erhältst du auf den Faltblättern in den Tourist-Informationen oder im Nationalpark-Haus.
